Ich habe es meinen Frauli und Herrli nicht immer leicht gemacht. Ich habe alles gehütet, was sich nur annähernd von mir entfernt hat, ob Vögel, Autos, Radfahrer und Jogger. Mit dem mussten und haben sie von Anfang an gerechnet. Ich bin ein Border, wie er im Bilderbuch steht, mit allen Macken und Fehlern und ich lasse gewiss nichts aus. Frauli und Herrli haben schon so viel hinbekommen, da bekommen sie den Rest auch noch hin, auch wenn es länger dauert.
Ich habe schon in der 1. Woche im neuen Zuhause angefangen Vögel zu hüten, natürlich war Frauli nicht sonderlich erfreut, das Thema war schnell gegessen, bis heute interessieren mich keine Vögel mehr. Na gut vielleicht lauf ich ab und zu gerne zu den Enten, aber ich dreh immer kurz davor ab, denn geheuer sind sie mir nicht. Wie wir das gelernt haben? Naja von da an nannten sie mich auch „Nein“, immer, wenn ich starten wollte und wenn sie es übersehen haben, dann kam die Pfeife in Einsatz. In diesem Moment sah man Frauli und Herrli an, wie ein Stein vom Herzen fällt.
Die Radfahrer und Jogger ließen nicht lange auf sich warten, aber das ist schneller weggegangen wie anfangs gedacht. Sobald Frauli einen Radfahrer oder Jogger sah, holte sie mich ins Fuß, lief oder fuhr der Radfahrer vorbei und ich kam keine Reaktion von mir, wurde ich ausgiebig belohnt. Hatte ich einen schlechten Tag, war mein Ziehspielzeug immer dabei und durfte in der Zeit, wo jemand an mir vorbeifährt oder rennt, damit spielen. Da hatten wir beide einen großen Spaß dran, ab und zu kommt das auch heute noch in Einsatz. Wenn ich jemanden fixiere, wird oftmals die Richtung gewechselt. Auch habe ich recht schnell gelernt mich auf Entfernung abzulegen, was für uns sehr wertvoll ist.
Das Hüten kann man mir nicht abgewöhnen, denn es liegt in meiner Natur, eine Herde zusammenzutreiben, jedoch kann man es trainieren, so verstehe auch ich was und wann ich hüten darf und was nicht. Vielleicht ergibt sich auch bei uns mal die Chance, dass ich Scharfe zusammentreiben kann. Wir machen Ball spiele, jedoch nicht schmeißen und hinterherhetzen. Erster wird geschossen, wenn Frauli oder Herrli mich freigeben, darf ich laufen. Das haben wir auch schon klasse ausgebaut, mittlerweile können so viele Gegenstände fliegen ohne, dass ich einen Mucks mache, auch können sie mit mir sobald der Gegenstand liegt andere Sachen trainieren, das wäre vor einer gewissen Zeit nicht möglich gewesen.
Mittlerweile gehe ich auch ohne Probleme eineinhalb Meter neben Vögel her und ich beachte sie überhaupt nicht. Bei Radfahrer und Jogger und Spaziergeher bin ich generell an der Leine, da man mich oft nicht zu 100% abschätzen kann, was für Flausen mir wieder in den Kopf kommen bzw. findet Frauli auch, dass man den Respekt jeden geben muss. Frauli und Herrli können mich aus jeder Lage rausholen und so ist das Ganze für uns einfacher. Ich bin schon um einiges leichter zu handhaben. Ich reagiere sehr stark auf das Pfeifen meiner Besitzer und ich kann es gar nicht leiden, wenn sie von mir weglaufen.
Mehr über uns Border Collies liest ihr in unserem nächsten Beitrag.